Autor: Alexander Pflug

Ein persönliches Projekt-Zwischenfazit eines Landschaftsfotografen

Ein Beitrag von Wolfgang Trust.

Eigentlich bin ich fotografischer Einzelgänger… doch dann erfuhr ich von dem „Wilde Alb“-Projekt. Als Alb-Fan wollte, nein musste ich einfach dabei sein. Und so kam es, dass ich mich zusammen mit den anderen Projektmitgliedern dem Ziel verschrieb, die „Wilde Alb“ mit neuen Sichtweisen fotografisch darzustellen.

Aber was heißt das für mich, war zunächst die Frage? Klar, es sollten Fotos sein die ab 2016 entstanden sind. OK, das krieg ich hin. Aber wie sollten Fotos entstehen, die man so noch nicht gesehen hat?

Ich versuche mich dieser Zielsetzung zu nähern, indem ich die Alb zu Zeiten aufsuche, an denen üblicherweise eher selten Fotografien z.B. für Reiseführer entstehen. Zumeist in den frühen Morgenstunden. Ob es mir gelingt, neue landschaftliche Ansichten zeigen zu können, wird sich natürlich erst am Ende des Projektes zeigen. Aber auf alle Fälle haben sich für mich persönlich ganz neue Ansichten der Alb und fotografische Einsichten ergeben.

Hier eine kleine Auswahl der Fotografien:

Blick ins Donautal

Fotograf: Wolfgang Trust
Ein Blick ins herbstliche Donautal vor Sonnenaufgang – ein Motiv das man unzählige Mal sehen kann. Und an manchen Tagen bekommt man selbst in den frühen Morgenstunden an bestimmten Aussichtsplätzen keinen Platz mehr um sein Stativ aufzustellen. Also braucht es ganz bestimmte Bedingungen, um ein Foto zu machen, das es so nicht so oft gibt: die Blätter des goldenen Herbstes sind schon von den Bäumen, es ist kein Nebel im Tal vorhergesagt und es gibt laut Wettervorhersage keine Wolken am Himmel, die die klassischen Morgenfarben wiedergeben können.

 

Birke am Ende der blauen Stunden

Fotograf: Wolfgang Trust
Vor allem an den Tagen mit kurzen Nächten bietet der Tagesanfang die Möglichkeit, die Landschaft der Alb für sich alleine zu haben und ihre wundervollen Farbnuancen abzulichten.

 

Schneefall bei einer Baumgruppe

Fotograf: Wolfgang Trust
Und auch das Wetter hilft dabei, Motive zu finden, denen man sonst kaum Aufmerksamkeit schenken würde. So verhinderte z.B. der Schneefall auf der Albhochfläche die Fernsicht und reduzierte das Motiv einer Baumgruppe auf ein Minimum.

 

Aussicht am Albtrauf

Fotograf: Wolfgang Trust
Manchmal hilft es auch, das oft gesehene fotografisch zu reduzieren und so auch mal anders darzustellen. Der Einsatz eines Teleobjektivs hat hier geholfen, diese Aussicht am Albtrauf optisch auf das für mich Wesentliche zu reduzieren.

 

Stille der Alb

Fotograf: Wolfgang Trust
Mancherorts hilft die Alb selbst dabei, den Blick trotz der weiten Landschaft auf Einzelheiten zu konzentrieren. So bieten Hügel wie hier Anblicke, die die Stille der Alb nicht nur hören, sondern auch sehen lassen.

 

Von der Alb ins Albvorland

Fotograf: Wolfgang Trust
Blicke in die Ferne, wie hier von der Alb ins Albvorland, sind natürlich schon unzählige Mal abgelichtet. Der Herausforderung, Orte wie diesen in ungewohnten Ansichten zu fotografieren, werde ich mich wohl weiter stellen müssen und wollen. Schließlich ist das Projekt für mich nicht nur Ergebnis, sondern auch Entwicklung.

Und Entwicklung gilt es für mich nicht nur aus fotografischer Sicht, sondern auch geographisch im weiteren Verlauf des Projektes zu machen. Denn es gibt noch einige Ecken auf der Alb, die ich noch  nicht besucht habe, von denen ich aber gerne Fotografien für das Projekt beisteuern möchte.

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Blind vor Schnelligkeit – Deutscher Sandlaufkäfer

Alexander und Ulrich Pflug, Uwe Schwenk

Deutsche Sandlaufkäfer

Deutscher Sandlaufkäfer (Cylindera germanica), Fotograf: Alexander Pflug

Der Deutsche Sandlaufkäfer (Cylindera germanica) läuft auf der Jagd, bevorzugt nach Ameisen, manchmal so schnell, dass er nichts mehr sehen kann. Dann muss er sich auf seine ausgeklügelten Antennen verlassen. Er kommt nur noch vereinzelt vor, unter anderem auch in unserem Einzugsgebiet auf der Schwäbischen Alb.

Ihn zu „erwischen“ und dabei noch ein ansprechendes ungewöhnliches Foto zu machen, haben wir uns als Aufgabe im Rahmen unseres Wilde Alb – Projekts gestellt. Der Deutsche Sandlaufkäfer kommt in unserem Einzugsgebiet am Albtrauf vor, so dass wir in unzähligen Versuchen wenigstens einen angenehmen Anfahrtsweg hatten.

Ich möchte nicht wissen, was sich die Leute gedacht haben, als ich auf dem Boden kniend an einer kargen Stelle mit der Kamera ins scheinbare Nichts gezielt habe und immer wieder aufgestanden bin, um an anderer Stelle wieder hinzuknien. Und das in sengender Hitze. Die Käferchen lieben es bei größtmöglicher Hitze in der prallen Sonne aktiv zu sein, wir nicht. Ein Tuch um die Stirn gebunden hält wenigstens die ärgsten Schweißtropfen von der Kamera ab. Dann bedarf es unzähliger Versuche und viel Geuld. Näher ran, manuell fokussieren, Auslöser drücken und feststellen, dass man mal wieder zu langsam war. Wenn einen die Hitze und die überaus aktiven Tierchen zermürbt haben geht es wieder mit wackligen Knie den Berg wieder runter. Zuhause angekommen stellt man dann fest, dass die Ausbeute unscharfe, verwackelte oder Fotos ohne jeglichen Käfer drauf sind.
Also andere Herangehensweise, vielleicht hat auch der Zufall mitgespielt. Ich bin bei bestem Wetter wieder auf den Berg, oben angekommen war nicht weit weg ein heranziehendes Gewitter zu hören. Trotzdem, ein, zwei Aufnahmen sind bestimmt noch drin. Und tatsächlich waren immer noch Käfer aktiv, zwar wesentlich weniger, aber dafür bei leichter Bewölkung, so dass das Licht nicht mehr so hart war. Und tatsächlich, die ersten Bilder gelingen. Vollständigen Artikel lesen >

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Biberfotografie auf der Schwäbischen Alb

Von Thomas Muth

Es begann am 13.07.2017. Der Sommer machte etwas Pause und so beschloss ich, auf der Alb nach Gebirgsstelze und Eisvogel zu suchen.
Mein Projektgebiet erstreckt sich von Blaubeuren bis Zwiefalten und es fließen dort ein paar Bäche und Flüsse mit klarem Wasser durch die schwäbische Alblandschaft.

Dieser Tag hielt aber eine besondere Begegnung für mich bereit.
Am Wildbach angekommen, dauerte es nicht lange bis sich eine Wasseramsel und die Gebirgsstelze in ihrem Biotop zeigten. Das Umfeld war nicht optimal und so ging ich in Fließrichtung dem Wasser entlang weiter, bis sich der Bach in der Breite ausdehnte. Um die schöne Landschaft zu genießen, machte ich kurz halt und da sah ich ihn – den Biber (Castor). Kaum 10m von mir entfernt.

Erste Bibersichtung, Fotograf: Thomas Muth

Es saß im seichten Wasser, das ihn reißend umspülte und fraß, ganz unbeeindruckt von mir, Wasserpflanzen, die er vom Grund des Wildbaches geerntet hatte.
Ich überlegte kurz, was ich mit dieser Situation anfangen sollte, hatte ich doch nur mein 70 – 200 mm Objektiv und ein Weitwinkel dabei – alles andere um brauchbare Fotos vom Biber machen zu können.

Naja, ein Foto aus der Entfernung kann nicht schaden, dachte ich und so begann meine Fotostrecke.
Nach den ersten Fotos schwamm der Biber bachabwärts und verschwand hinter einer Biegung. Gemütlich folgte ich dem Bachlauf und stand plötzlich knapp 4m vor dem Säuger, der inzwischen das Wasser verlassen hatte und sich an einem Erlenbusch zu schaffen machte. Das hohe Gras um ihn herum machte das Fotografieren zwar sinnlos, schmälerte das Erlebnis jedoch nicht. Mehrmals kam es am fortlaufenden Abend zu dermaßen Nahbegegnungen, dass ich ihn hätte fast berühren können. Erstaunlicherweise zeigte er aber gegenüber Wanderern ein ganz anderes Verhalten.

Biber, Fotograf: Thomas Muth

Biber, Fotograf: Thomas Muth

Biber, Fotograf: Thomas Muth

Biber, Fotograf: Thomas Muth

Meine Anwesenheit machte die Spaziergänger natürlich neugierig und ich sah es ihnen an, dass sie sich fragten was ich dort wohl beobachten würde. Trotz meines vehementen „Abwinkens“ kamen doch viele Zweibeiner zu mir ans Bachufer und der Biber verschwand mit einem lauten Platschen. Dieses Verhalten meiner Mitmenschen hatte mich oft geärgert. Ich kannte mein „Model“ mittlerweile gut genug um zu wissen, dass er kurze Zeit später wieder bei mir auftauchen würde. Vollständigen Artikel lesen >

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Wanderfalken (Falco peregrinus)

Von Gerhard Schenk

Der Wanderfalke (Falco peregrinus), unser größter heimischer Falke, fasziniert nicht nur durch seinen rasanten Sturzflug bei dem er bis zu 300 km/h erreichen kann, sondern auch durch seine enge Bindung an den Lebensraum „Fels“ in Süddeutschland. In den 60er- und 70er-Jahren stand der Wanderfalke in Deutschland kurz vor dem Aussterben, nennenswerte Populationen gab es nur noch in Baden-Württemberg und Bayern. Durch den Verfolgungsdruck auf Greifvögel, den Einsatz des Pestizids DDT aber auch auf Grund von Störungen durch Freizeitsportarten wie Klettern brachen die Bestände regelrecht zusammen. Einigen ehrenamtlichen Naturschützern war es damals zu verdanken, dass durch intensive Schutzbemühungen auf der Schwäbischen Alb der Wanderfalke seinen Lebensraum wieder zurück erobern konnte und heute ganz Deutschland besiedelt. Bis heute kümmern sich engagierte Naturschützer in der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz (AGW), die nun seit über 50 Jahren in Baden-Württemberg besteht, um den Erhalt des majestätischen Greifvogels. Dass die Felsbruten auf der Schwäbischen Alb inzwischen zurück gehen hat einen anderen, aus naturschutzfachlicher Sicht erfreulichen, Grund: Der Uhu (Bubo bubo), unsere größte heimische Eulenart, hat sich ebenfalls hervorragend im Bestand erholt und besiedelt ebenfalls bevorzugt die Felsen der Alb. Der Nachteil für den Wanderfalken? Er steht auf dem Speiseplan des Uhus!

Da beide Vogelarten, Uhu wie Wanderfalke, so charakteristisch für die Schwäbische Alb sind, dürfen sie natürlich auch in unserem Fotoprojekt „Wilde Alb“ nicht fehlen. Bilder von solch geschützten und sensiblen Arten können nur in enger Kooperation und Abstimmung mit den ehrenamtlichen Horstbetreuern stattfinden. Ein ebenfalls wichtiges Anliegen in unserem Fotoprojekt, schließlich sollen unsere Bilder für den Schutz von Arten und Lebensräumen der Schwäbischen Alb werben und die Entstehung unserer Bilder ohne erhebliche Störungen erfolgen. Gerhard Schenk konnte vor einigen Wochen im Rahmen solch einer Kooperation erste Bilder von Wanderfalken, hier einem Jungfalken, machen. Vollständigen Artikel lesen >

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Gämsen am Albtrauf

Ein Beitrag von Ulrich Mattes

Nachdem ich erfahren hatte, dass es im Bereich der Alb nicht nur im Oberen Donautal, sondern auch am Albtrauf im Zollernalbkreis Gämsen gibt, habe ich mich einige Male früh morgens dorthin aufgemacht. Erst im 3. Anlauf ist es mir überhaupt gelungen Gämsen zu fotografieren. Die Tiere sind doch recht scheu und laufen davon, sobald sie einen bemerken.

Gamsbock, Fotograf: Ulrich Mattes

Gamsbock, Fotograf: Ulrich Mattes

Gamsbock, Fotograf: Ulrich Mattes

Die ersten Bilder entstanden Ende April, als noch etwas Schnee lag. Es handelte sich  um eine vermutlich männliche Gämse, die neugierig genug war, stehen zu bleiben, obwohl sie mich offensichtlich gesehen hatte.
Weitere Bilder konnte ich bis Ende Juni mit nach Hause nehmen. Es waren sowohl einzelne, wohl männliche Tiere, als auch eine Herde mit teilweise bis zu 11 Gämsen zu beobachten.

Gämse, Fotograf: Ulrich Mattes

Herde Gämsen, Fotograf: Ulrich Mattes

Herde Gämsen, Fotograf: Ulrich Mattes

Dazu habe ich mich vorsichtig hinter Büschen auf Fotodistanz angeschlichen, so dass mich die Gämsen nicht bemerkten. Unter diesen Bedingungen verzichtete ich auf ein Stativ. Alle Fotos sind aus der Hand entstanden.
Im Juni hatte sich auch Nachwuchs eingestellt, ein lebhaftes Kitz hat sich mit dem Muttertier auf der Wiese gezeigt.

Muttertier mit Kitz, Fotograf: Ulrich Mattes

Gamskitz und Jungtier, Fotograf: Ulrich Mattes

Mit jedem Mal Anschleichen gewinnt man an Erfahrung dazu, so dass bestimmt auch noch weitere Fotos entstehen, wie ich sie mir vorstelle.

Ulrich Mattes

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Exkursion ins obere Donautal

Nachdem die Winterexkursion in den Bayrischen Wald Regionalgruppe 8 im Februar 2015 so erfolgreich war, wollten wir dieses Mal eine Exkursion im Frühjahr durchführen. Im Rahmen unseres „Wilde Alb“-Projektes konnten wir das Gebiet des oberen Donautals schnell als Ziel ausmachen. Die erste Hürde war ein geeignetes „Basislager“ für die 22 Teilnehmer, davon 13 aus unserem Projekt-Team „Wilde Alb“, zu finden. Was mit dem Jägerhaus bei Fridingen bestens gelang. Wir konnten uns dort vom 19.05-21.05.2017 einquartieren und wurden nicht nur rundum gut versorgt, sondern auch mit mancherlei Informationen und Tipps zu fotografischen Möglichkeiten ausgestattet. Gleich am ersten Abend ging es nach dem Abendessen zu Fuß auf den nahe gelegenen Drei-Königs-Felsen, wo wir gleich einen spektakulären Sonnenuntergang genießen und in Bildern festhalten konnten.

Sonnenuntergang Drei Königs Felsen

Sonnenuntergang Drei Königs Felsen, Fotograf: Bernd Nill

Sonnenuntergang auf dem Drei Königs Felsen

Sonnenuntergang auf dem Drei Königs Felsen, Fotograf: Benjamin Waldmann

Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, damit alle rechtzeitig an ihrem ausgewählten Standort bereit für den Sonnenaufgang waren. Wir verteilten uns auf Nägelefels, Knopfmacherfels und Schlosshausen. Die erhoffte Nebelstimmung war da. Aber so stark, dass der Sonnenaufgang buchstäblich im Nebel versank. Trotzdem konnten wir einige Bilder mit nach Hause nehmen.

Sonnenaufgang Schlossfelsen

Sonnenaufgang Schlossfelsen, Fotograf: Bernd Nill

Panorama Sonnenaufgan Schlosshausen

Panorama Sonnenaufgan Schlosshausen, Fotograf: Thomas Feldhaus

Gämse

Gämse, Fotograf: Ulrich Mattes

Gämsen am Hausener Bahnhof

Gämsen am Hausener Bahnhof, Fotograf: Bernd Nill

Die Gruppe vom Schlossfelsen erhielt auf dem Rückweg noch die Information, dass sich die Gämsen am Hausener Bahnhof befänden. Dort angekommen, waren die Gämsen auch da, aber leider in so großer Entfernung, dass es eher nur noch zu dokumentarischen Aufnahmen reichte.

Thomas Muth am Stiegelefels

Thomas Muth am Stiegelefels, Fotograf: Alexander Pflug

Stiegelefels

Stiegelefels, Fotograf: Thomas Muth

Stiegelefels, Fotograf: Thomas Muth

Tagsüber waren dann die Donau und die Felsen vor Ort die Motive der Wahl, bis wir dann am Abend, fast alle Teilnehmer, auf dem Stiegelefels einen herrlichen Sonnenuntergang fotografieren konnten.

Oberes Donautal

Blick ins Obere Donautal, Fotograf: Benjamin Waldmann

Benjamin Waldmann

Benjamin Waldmann, Fotograf: Thomas Muth

Sonnenuntergang Stiegelefels

Sonnenuntergang Stiegelefels, Fotograf: Benjamin Waldmann

Sonnenuntergan Stiegelefels

Sonnenuntergan Stiegelefels, Fotograf: Alexander Pflug

Panorama Sonnenuntergang Stiegelefelsen

Panorama Sonnenuntergang Stiegelefelsen, Fotograf: Thomas Feldhaus

Am Sonntag war noch einmal sehr frühes Aufstehen angesagt, um doch noch die Chance auf einen grandiosen Sonnenaufgang zu nutzen. Und tatsächlich hatte sich an diesem Morgen die Sonne gegen den Nebel durchgesetzt und mit weiteren Aufnahmen von den Aussichtspunkten belohnt. Vollständigen Artikel lesen >

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